Familie

Wenn das Gedächtnis nicht mehr richtig funktioniert - Krankheitsbild Demenz

04.03.2022

Demenz kommt in vielen unterschiedlichen Formen vor. Der Begriff an sich bezeichnet keine bestimmte Krankheit, sondern das Auftreten bestimmter Symptome, die verschiedene Ursachen haben können. Unsere Fachberaterin Martina S. berät oftmals Angehörige in Pflegeverantwortung in diesem Bereich. Sie erzählt, welche Themen in einer Beratung besprochen werden.


Wie beginnt eine Beratung zum Thema „Demenz“?

Zuerst verschafft man sich durch Nachfrage einen Überblick über den aktuellen Stand der Situation. Die Angehörigen schildern die alltäglichen Erlebnisse. In vielen Fällen ist es so, dass die Familie die Erkrankung nicht wirklich realisiert und das Verhalten auf das fortgeschrittene Alter schiebt. Auf der Basis der Beschreibungen frage ich nach, ob bereits ein Arzt in die Versorgung integriert ist. Falls nicht, rate ich unbedingt den Hausarzt zu kontaktieren. Eine weitere Begleitung durch den Neurologen ist zu empfehlen.

Kann auch bei Demenz ein Pflegegrad beantragt werden?

Natürlich. Seit dem neuen Pflegestärkungsgesetz sind die Begutachtungsmodule abgeändert worden. Besondere Beachtung finden seitdem die Mobilität und Verhaltensweisen, bzw. psychische Problemlagen. Hierzu gehört auch unbedingt die demenzielle Erkrankung.  Das wissen die wenigsten Angehörigen. Ich empfehle immer die Beantragung.

Welche Möglichkeiten bieten sich für die Angehörigen im Zusammenleben mit den erkrankten Personen?

Es ist natürlich sehr schwierig für die Familie, die Veränderung eines Menschen zu erleben, den sie vorher ganz anders kannten. Ich begleite die Angehörigen auf diesem Weg und gebe Tipps zur richtigen Kommunikation, Unterstützung im Alltag, Anpassung der Wohnungsverhältnisse, Konfliktbewältigung.

Welche Leistungen der Pflegekasse können in Anspruch genommen werden?

Ambulante Pflegedienste erbringen Sachleistungen. Das bedeutet: Eine Pflegekraft kommt in die Häuslichkeit und versorgt die zu pflegende Person. Es wäre hier zu empfehlen, einen Pflegedienst zu kontaktieren, der speziell geschulte Pflegekräfte beschäftigt. Außerdem bieten viele Tagespflegeeinrichtungen Treffen für Menschen mit Demenz an.

Was raten Sie pflegenden Angehörigen?

Auf jeden Fall sollten sich die Angehörigen nicht selbst aus den Augen verlieren. Die Fürsorge sollte nicht so weit gehen, dass im Resultat die Überforderung steht. Es gibt gute Angebote für pflegende Angehörige, die ich im gewünschten Gebiet recherchiere und dann zeitnah weitergebe.

Gibt es eine ungefähre Prognose, wie die Lebenszeit für einen Menschen mit Demenz geschätzt wird?

Das ist klar mit einem „Nein“ zu beantworten. Die Entwicklung ist völlig unterschiedlich, auch im Verhalten.

Gibt es Pflegeheime, die Menschen mit Demenz vollstationär versorgen?

Ja, manche Pflegeheime bieten entweder eine Etage oder einen sicheren Bereich ausschließlich für Menschen mit Demenz an und versorgen auch dementsprechend. Wenn diese Richtung eingeschlagen werden muss, recherchiere ich nach freien Kapazitäten.

Wie kann die letzte Lebensphase eines Menschen mit Demenz gestaltet werden?

Je nachdem in welcher demenziellen Situation sich der Sterbende befindet, kann man einen palliativen Pflegedienst für die Häuslichkeit in die Versorgung integrieren oder aber ein Hospiz zur vollstationären Aufnahme suchen.

Dieses Interview bieten wir auch zum Download an.

Unser Team aus dem Bereich der Pflegeunterstützung berät umfassend zum Umgang mit dem Krankheitsbild Dement. Aber auch in allen anderen Fragen, die im Bereich der Pflege von Angehörigen entstehen können, sind wir beratend tätig. Alle Beschäftigten unserer Kundenunternehmen, die diesen Leistungsbereich gebucht haben, sind berechtigt, unsere Beratungen kostenfrei in Anspruch zu nehmen.

Ihr BUK Familienservice

 

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Wenn das Gedächtnis nicht mehr richtig funktioniert - Krankheitsbild Demenz

04.03.2022

Demenz kommt in vielen unterschiedlichen Formen vor. Der Begriff an sich bezeichnet keine bestimmte Krankheit, sondern das Auftreten bestimmter Symptome, die verschiedene Ursachen haben können. Unsere Fachberaterin Martina S. berät oftmals Angehörige in Pflegeverantwortung in diesem Bereich. Sie erzählt, welche Themen in einer Beratung besprochen werden.


Wie beginnt eine Beratung zum Thema „Demenz“?

Zuerst verschafft man sich durch Nachfrage einen Überblick über den aktuellen Stand der Situation. Die Angehörigen schildern die alltäglichen Erlebnisse. In vielen Fällen ist es so, dass die Familie die Erkrankung nicht wirklich realisiert und das Verhalten auf das fortgeschrittene Alter schiebt. Auf der Basis der Beschreibungen frage ich nach, ob bereits ein Arzt in die Versorgung integriert ist. Falls nicht, rate ich unbedingt den Hausarzt zu kontaktieren. Eine weitere Begleitung durch den Neurologen ist zu empfehlen.

Kann auch bei Demenz ein Pflegegrad beantragt werden?

Natürlich. Seit dem neuen Pflegestärkungsgesetz sind die Begutachtungsmodule abgeändert worden. Besondere Beachtung finden seitdem die Mobilität und Verhaltensweisen, bzw. psychische Problemlagen. Hierzu gehört auch unbedingt die demenzielle Erkrankung.  Das wissen die wenigsten Angehörigen. Ich empfehle immer die Beantragung.

Welche Möglichkeiten bieten sich für die Angehörigen im Zusammenleben mit den erkrankten Personen?

Es ist natürlich sehr schwierig für die Familie, die Veränderung eines Menschen zu erleben, den sie vorher ganz anders kannten. Ich begleite die Angehörigen auf diesem Weg und gebe Tipps zur richtigen Kommunikation, Unterstützung im Alltag, Anpassung der Wohnungsverhältnisse, Konfliktbewältigung.

Welche Leistungen der Pflegekasse können in Anspruch genommen werden?

Ambulante Pflegedienste erbringen Sachleistungen. Das bedeutet: Eine Pflegekraft kommt in die Häuslichkeit und versorgt die zu pflegende Person. Es wäre hier zu empfehlen, einen Pflegedienst zu kontaktieren, der speziell geschulte Pflegekräfte beschäftigt. Außerdem bieten viele Tagespflegeeinrichtungen Treffen für Menschen mit Demenz an.

Was raten Sie pflegenden Angehörigen?

Auf jeden Fall sollten sich die Angehörigen nicht selbst aus den Augen verlieren. Die Fürsorge sollte nicht so weit gehen, dass im Resultat die Überforderung steht. Es gibt gute Angebote für pflegende Angehörige, die ich im gewünschten Gebiet recherchiere und dann zeitnah weitergebe.

Gibt es eine ungefähre Prognose, wie die Lebenszeit für einen Menschen mit Demenz geschätzt wird?

Das ist klar mit einem „Nein“ zu beantworten. Die Entwicklung ist völlig unterschiedlich, auch im Verhalten.

Gibt es Pflegeheime, die Menschen mit Demenz vollstationär versorgen?

Ja, manche Pflegeheime bieten entweder eine Etage oder einen sicheren Bereich ausschließlich für Menschen mit Demenz an und versorgen auch dementsprechend. Wenn diese Richtung eingeschlagen werden muss, recherchiere ich nach freien Kapazitäten.

Wie kann die letzte Lebensphase eines Menschen mit Demenz gestaltet werden?

Je nachdem in welcher demenziellen Situation sich der Sterbende befindet, kann man einen palliativen Pflegedienst für die Häuslichkeit in die Versorgung integrieren oder aber ein Hospiz zur vollstationären Aufnahme suchen.

Dieses Interview bieten wir auch zum Download an.

Unser Team aus dem Bereich der Pflegeunterstützung berät umfassend zum Umgang mit dem Krankheitsbild Dement. Aber auch in allen anderen Fragen, die im Bereich der Pflege von Angehörigen entstehen können, sind wir beratend tätig. Alle Beschäftigten unserer Kundenunternehmen, die diesen Leistungsbereich gebucht haben, sind berechtigt, unsere Beratungen kostenfrei in Anspruch zu nehmen.

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